Krautwickel

Krautwickel (auch als Kohlrouladen bekannt) ist ein traditionelles Gericht der mitteleuropäischen Küche, das in vielen Ländern sehr beliebt ist, insbesondere in Deutschland, Polen, Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern. Es handelt sich dabei um mit Hackfleisch und Reis gefüllte Kohlblätter, die zu Röllchen gerollt, in einer würzigen Sauce geschmort werden. Die genaue Herkunft ist schwer festzulegen, da das Gericht in verschiedenen Varianten in vielen Ländern verbreitet ist.

Herkunft der Krautwickel

Die Krautwickel (oder Kohlrouladen) haben eine lange Geschichte und gehören zu den traditionellen Gerichten, die in vielen europäischen Küchen seit Jahrhunderten zubereitet werden. Sie wurden vor allem in Zeiten der knappen Ressourcen als eine Möglichkeit genutzt, Reste zu verwerten und nahrhafte Mahlzeiten zu bereiten. Der Ursprung des Gerichts lässt sich auf die ländlichen Regionen Mitteleuropas zurückführen, wo Kohl leicht anzubauen war und als billige und sättigende Zutat diente.

In Deutschland sind Krautwickel besonders in der Region des Ostens und Südostens verbreitet, z.B. in Sachsen und Thüringen, aber auch in Polen und der Ukraine sind ähnliche Gerichte bekannt. In anderen Ländern wie Ungarn ist eine Variante mit Sauerkraut (fermentiertem Kohl) besonders beliebt. Die Füllung kann je nach Region variieren, aber Hackfleisch, Reis und Zwiebeln gehören fast immer dazu.

Rezept für Krautwickel

Zutaten:

  • 1 Kopf Weißkohl (am besten der Spitzkohl oder ein fester Kopf)
  • 500 g Hackfleisch (gemischt oder nur Rind bzw. Schwein, je nach Vorliebe)
  • 100 g Reis (ungekocht)
  • 1 Zwiebel, fein gewürfelt
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 1 TL Paprikapulver (optional für zusätzlichen Geschmack)
  • 1 TL getrockneter Majoran oder Thymian (optional)
  • 2-3 EL Öl oder Butter zum Anbraten
  • 500 ml Brühe (Gemüse- oder Rinderbrühe)
  • 2-3 EL Tomatenmark (optional, für die Sauce)
  • 1-2 TL Zucker (je nach Geschmack, zur Balance der Säure)
  • 2-3 Lorbeerblätter (optional)
  • 1 TL Essig (optional, für eine leichte Säure)
  • 1 EL Mehl (zum Binden der Sauce, optional)
  • 2-3 EL saure Sahne oder Crème fraîche (zum Verfeinern der Sauce, optional)

Zubereitung:

  1. Kohl vorbereiten:
    • Entferne vorsichtig die äußeren Blätter des Weißkohls und blanchiere den restlichen Kopf in kochendem Salzwasser. Dazu den Kohlkopf für etwa 5 Minuten in das Wasser tauchen, damit die Blätter weich werden und sich leichter abtrennen lassen.
    • Nach dem Blanchieren die Blätter einzeln ablösen und die dicken Mittelrippen der Blätter mit einem Messer leicht flach schneiden, damit sie sich besser rollen lassen.
  2. Füllung vorbereiten:
    • Reis in leicht gesalzenem Wasser nach Packungsanweisung garen und abkühlen lassen.
    • In einer Pfanne etwas Öl oder Butter erhitzen und die gewürfelte Zwiebel glasig anbraten.
    • Das Hackfleisch dazugeben und anbraten, bis es krümelig und durchgegart ist.
    • Die Zwiebel-Hackfleisch-Mischung mit dem gekochten Reis vermengen. Das Ei untermischen und mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und optional Majoran oder Thymian abschmecken.
  3. Krautwickel rollen:
    • Die weichen Kohlblätter flach ausbreiten. Einen Esslöffel der Füllung auf jedes Blatt geben und das Blatt von unten her einrollen. Die Seiten einklappen und die Röllchen fest zusammendrehen, damit die Füllung während des Kochens nicht herausfällt.
  4. Wickel garen:
    • Einen großen Topf mit etwas Öl oder Butter erhitzen und die Krautwickel darin anbraten, um sie von allen Seiten leicht zu bräunen.
    • Wenn alle Wickel angebraten sind, die Brühe (und optional das Tomatenmark) hinzugießen, so dass die Wickel fast bedeckt sind. Lorbeerblätter und Zucker hinzufügen.
    • Die Krautwickel bei niedriger Hitze etwa 45-60 Minuten schmoren lassen, bis der Kohl weich und die Füllung gut durchgegart ist.
  5. Sauce verfeinern (optional):
    • Wenn du eine dickere Sauce möchtest, kannst du etwas Mehl in der Brühe einrühren, um sie zu binden.
    • Zum Schluss kannst du noch saure Sahne oder Crème fraîche unterrühren, um der Sauce eine cremige Textur zu verleihen.
  6. Servieren:
    • Die Krautwickel heiß servieren, oft mit Kartoffeln oder Reis als Beilage. Manchmal werden sie auch mit einem Klecks saurer Sahne oder einer Prise frischen Kräutern garniert.

Variationen:

  • Mit Sauerkraut: Eine sehr beliebte Variante ist, die Krautwickel mit Sauerkraut zu kombinieren oder sogar die Wickel in Sauerkraut zu schmoren.
  • Mit Speck oder Wurst: In manchen Rezepten wird die Füllung zusätzlich mit gebratenem Speck oder Wurststücken angereichert.
  • Mit Tomatensauce: Manche Varianten nutzen Tomaten in der Sauce oder geben zusätzlich Tomatenmark zu der Brühe.

Fazit

Krautwickel sind ein klassisches, herzhaftes Gericht, das in vielen europäischen Haushalten zu den Lieblingsgerichten zählt. Der gefüllte Kohl hat nicht nur einen köstlichen Geschmack, sondern ist auch nahrhaft und sättigend. Es ist ein perfektes Gericht für kältere Tage und lässt sich wunderbar vorbereiten und aufbewahren, da es oft am nächsten Tag noch besser schmeckt!